Ilm-Kreis muss mehr Tempo machen beim Breitbandausbau

Bühl im Thüringer Landtag
Bühl im Thüringer Landtag

Vor drei Jahren hatte Landtagsabgeordneter Andreas Bühl (CDU) erstmals Kontakt zum Landratsamt aufgenommen, um über die damals neuen Förderprogramme des Bundes für Breitbandausbau zu sprechen und für eine Teilnahme des Ilm-Kreises zu werben. Nun fragte Bühl bei der Landesregierung ab, welche Landkreise bereits Zuwendungsbescheide für den Breitbandausbau erhalten haben und für welche Technologie diese genutzt werden sollen. Der Ilm-Kreis finde sich nicht bei den Kreisen wieder, die schon einen Förderbescheid bekommen haben, teilte Wirtschaftsminister Tiefensee mit. Auch habe der Ilm-Kreis nicht von der Möglichkeit Gebrauch gemacht die Förderanträge anzupassen und eine Förderung der Verlegung von Glasfaserkabeln bis direkt in die Häuser zu beantragen, so die Antworten des Wirtschaftsministeriums. Beantragt sei nur die Verlegung von Glasfaserkabel bis zu Kabelverteilerkästen. Die letzten Meter sollten weiter mit Kupferkabel erfolgen. Damit würden deutliche Geschwindigkeitsverluste beim schnellen Internet einhergehen, ist sich Landtagsabgeordneter Andreas Bühl sicher.

Ein wesentlicher Standortfaktor für eine Technologieregion wie wir sie in Ilmenau haben, aber auch und gerade für den ländlichen Raum sei schnelles Internet. Er könne nicht verstehen, warum der Ilm-Kreis hier nicht deutlich mehr Tempo mache. Auch der lange Zeit angekündigte Breitbandbeauftragte des Kreises sei erst jetzt im Februar besetzt wurden. Aus den Listen des Wirtschaftsministeriums gehe hervor wie viele Kreise in Thüringen schon weiter seien. „Aber auch insgesamt ist es schwer nachvollziehbar, warum es in Thüringen nicht zügiger vorangeht. Gerade einmal ein Prozent der Haushaltsmittel des Wirtschaftsministeriums im letzten Jahr für den Breitbandausbau seien abgerufen wurden, konnten wir in den aktuellen Haushaltsverhandlungen hören.“, zeigte Bühl als Mitglied im Wirtschaftsministerium sein Unverständnis.

„Wir brauchen jetzt einen Turbo, um nicht den Anschluss zu anderen Regionen in Deutschland zu verlieren. Man wartet nicht auf uns, deshalb begrüße ich auch das abseits der scheinbar zähen Prozesse in Verwaltungen sich in Ilmenau und Umgebung mit der BBV Deutschland und lokalen Anbietern wie NewOne oder IlmProvider längst private Firmen auf den Weg gemacht haben. Sonst wären wir noch viel weiter zurück.“, so Bühl abschließend.