Regionalexpress-Linie von Erfurt nach Nürnberg nur mit zusätzlichen Halten in Thüringen sinnvoll

Deutsche Bahn
Deutsche Bahn

Nach Presseberichterstattung plant das Thüringer Verkehrsministerium unter Ministerin Birgit Keller (Linke) ab 2023 eine Regionalepress-Linie von Erfurt nach Nürnberg. Wenn Thüringer Regionalisierungsmittel für ein solches Projekt genutzt werden, dann braucht es mehr als einen Halt im Freistaat, ist sich Landtagsabgeordneter Andreas Bühl (CDU) sicher und befragt dazu die Regierung. „Grundsätzlich begrüße ich eine solche Verbindung, aber nur dann, wenn sie hilft, den Süden Thüringens besser anzubinden. Eine reine Verbindung von Erfurt nach Coburg hilft da nicht.“, sagte der Landtagsabgeordnete. Deshalb umfassen seine Fragen an die Landesregierung die Möglichkeit zur Etablierung weiterer Halte auf der Strecke. Ganz explizit bezieht sich Bühl auf Pläne, die bereits bei der Entstehung der ICE-Strecke thematisiert wurden und einen Bedarfshalt bei Wümbach vorgesehen hatten. Dieser sei dann bei weiteren Planungen gestrichen wurden. Es sei die richtige Zeit, diese Pläne wieder aufzugreifen und damit der Regionalexpresslinie einen tieferen Sinn zu geben.

„Ich finde den Mehrwert einer solchen Verbindung ohne zusätzliche Halte in Thüringen fraglich, insbesondere da die Ausschreibung von Thüringen ausgeht und entsprechend auch mit unseren Regionalisierungsmitteln bezahlt werden muss. Bereits in der Vergangenheit gab es die Diskussion zur Schaffung eines Bedarfshalts an der neuen ICE-Strecke für Ilmenau. Damit hätte die neue Verbindung deutlich mehr Sinn, denn viele Studenten der TU Ilmenau kommen aus Franken. Die lahme Bahnverbindung nach Erfurt hat mich in den letzten Jahren regelmäßig beschäftigt. So konnte zwar eine „Expressverbindung“ realisiert werden, die aber ihren Namen immer noch kaum verdient. Für unseren Wissenschaftsstandort ist gerade die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ganz entscheidend. Deshalb besteht hier eine riesen Chance, die man nutzen muss. Ich trete dafür ein, dass dieser Halt doch noch kommt.“, sagte Bühl

Viel zu sehr habe man von Seiten des Landes in der Vergangenheit einen Fokus auf den ICE-Knoten in Erfurt und die dazu S-Bahn-ähnliche Anbindung nach Jena gehabt. „Wenn man eine faire Chancenverteilung für unsere Hochschulen im Freistaat haben will, dann ist jetzt die Zeit, dies mit einem Haltepunkt in Ilmenau deutlich zu machen.“, formulierte Bühl seine Forderung im Hinblick auf die EU-weite Ausschreibung des Thüringer Verkehrsministeriums.