Bühl: „Schaft sollte sich lieber mit den Praktikern vor Ort unterhalten, als auf eigener Meinung zu bestehen.“

In Reaktion auf die Äußerungen des Landtagsabgeordneten Christian Schaft (Linke) meldete sich Wahlkreisabgeordneter Andreas Bühl (CDU) erneut zu Wort. Der Abgeordnete der Linken äußerte, Kommunen sollten erstmal ihren Leerstand von 9 bis 10 Prozent für Flüchtlinge einsetzen. Besondere Probleme mit Sinti und Roma sehe er nicht. „Man kann die Einlassung von Christian Schaft nicht unwidersprochen stehen lassen. Die zeugt davon, dass er sich kein Stück mit Praktikern vor Ort aus dem Landratsamt auseinandergesetzt hat, obwohl er doch die ihm parteilich nahestehende Landrätin fragen könnte.“, sagte Andreas Bühl.

„Der Kreis und die Kommunen sind seit Monaten dabei Wohnungen herzurichten. Es ist undankbar, so zu tun, als ob man sich nicht kümmern würde. Doch ist es Realitätsverweigerung nicht sehen zu wollen, dass die Kapazitäten erschöpft sind. Leerstehender Wohnraum wird auch für einheimische Menschen zwingend gebraucht und es schon jetzt nicht einfach adäquat eine Wohnung zum Beispiel für eine Mehrpersonenfamilie zu bekommen. Das scheint Schaft völlig auszublenden. Die weitere Wegnahme von Sporthallen kann allerdings auch keine Lösung sein, da Sportvereine schon durch die Corona-Zeit stark gelitten haben. Speziell Schulsport kommt eine hohe Bedeutung zu. Die Hallenkapazitäten fehlen schmerzlich“, sagte der Abgeordnete. Deshalb müsse das Land, wie in der Vergangenheit auch schon, eigene Liegenschaften zur Verfügung stellen. Er könne nicht nachvollziehen, warum die rot-rot-grüne Landesregierung sich hier so sperre und sehenden Auges die Kreise und Gemeinden überfordere.

Auch von seinen Äußerungen zu Sinti und Roma rücke Bühl nicht ab. „Man muss Probleme ansprechen, um sie zu lösen. Sie zu negieren macht es nicht besser. Die Stimmung in den Gemeinschaftsunterkünften hat sich seit vermehrter Ankunft dieser Großfamilien massiv verschlechtert. Die Hygienezustände ebenso. Das kann man auch zum Schutz der schon da seienden Flüchtlinge nicht dulden. Das erwarte ich von der Landesregierung, auch wenn meine Erwartungen nicht sehr hoch sind. Wie Christian Schaft, wird auch in der restlichen rot-rot-grünen Landesregierung lieber der Kopf in den Sand gesteckt.“, sagte Andreas Bühl.