Nachdem der Kyffhäuser-Kreis sein eigenes Förderprogramm für die Gewinnung von Medizinern vorgestellt hat, fordert der stellvertretende Vorsitzende der CDU/FDP-Kreistagsfraktion, Andreas Bühl, dass der Ilm-Kreis mit eigenen Maßnahmen schnell nachzieht.
„Wir befinden uns in einem Wettstreit um schlaue Köpfe. Der Bedarf ist riesig. Vor allem fehlen uns jetzt schon viele Hausärzte. Auch bei den Zahnärzten wird mit Blick auf den Altersdurchschnitt der Ärzte in den nächsten Jahren massiver Bedarf entstehen. Und bei Apothekern müssen wir die Nachfolge unterstützen, damit nicht noch mehr Apotheken gerade auf dem Land schließen müssen. Sowohl Kreis als auch Stadt müssen hier eigene Mittel für die Nachwuchsgewinnung entwickeln. Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen!“, so Bühl
Dazu hatte der Kreistag bereits in der letzten Legislatur einen Beschluss gefasst und die Landrätin beauftragt eigene Konzepte zu entwickeln und vor den nächsten Haushaltsberatungen vorzulegen, damit Gelder eingestellt werden können. Diese stehen bisher aus. Zum kommenden Kreistag werde die CDU/FDP-Fraktion einen Antrag stellen, um zum aktuellen Stand der Vorbereitungen einen Bericht zu erhalten.
„Sowohl ein eigenes Stipendienprogramm für Medizin-Studenten, welche sich nach dem Studium für eine Arbeit im Ilm-Kreis entscheiden, als auch Unterstützung für die Übernahme von Praxen und Apotheken müssen wir überlegen. Auch Hilfe, um vor Ort heimisch zu werden, müssen wir aus Ilmenau heraus für Ärzte schaffen. Deshalb tragen wir diese Diskussion ebenso in den Stadtrat von Ilmenau.“, sagte Bühl, der ebenso stellvertretender Stadtratsfraktionsvorsitzender seiner Partei ist.
Hintergrund: Der Kyffhäuserkreis hat ein eigenes Programm aufgelegt, um die ärztliche Grundversorgung qualitativ hochwertig und wohnortnah sicherzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, fördert der Landkreis Studenten der Human- und Zahnmedizin, die sich für eine spätere ärztliche Tätigkeit im Kyffhäuserkreis entscheiden. Die Zuwendung soll es den Stipendiaten ermöglichen, sich intensiv auf das Medizinstudium zu konzentrieren, damit schnell ein erfolgreicher Abschluss erreicht werden kann. Dafür stellt der Kyffhäuserkreis den Stipendiaten 500 Euro pro Monat für bis zu fünf Jahre zur Verfügung.