Immer weniger Lehrer an Schulen im Ilm-Kreis

Im Thüringer Landtag hinterfragte Landtagsabgeordneter Andreas Bühl (CDU) die aktuelle Situation der Lehrkräfte im Ilm-Kreis und Schmiedefeld. Nach der Aussage von Bildungsminister Helmut Holter (Linke), der für eine Unterrichtsgarantie sorgen möchte, wurden zum Schulhalbjahr 2022/2023 erst 20 unbefristete Lehrerstellen neu besetzt. 20 Lehrkräfte sind im Laufe des ersten Schulhalbjahres des vergangenen Schuljahres in ihren wohlverdienten Ruhestand gegangen und im zweiten Schulhalbjahr sind 43 Lehrkräfte aus dem Schuldienst ausgeschieden. Dementsprechend sind zum Ende des letzten Schuljahres 63 Lehrkräfte aus dem aus dem Schuldienst ausgeschieden, so der Minister. „Ein dramatisches Bild für unsere Schulen zeichnet sich ab. Zum Halbjahreswechsel des vergangenen Schuljahres wurden 11 Lehrerstellen unbefristet besetzt. Lediglich 20 weitere Lehrer und Lehrerinnen wurden zum Beginn des aktuellen Schuljahres unbefristet eingestellt. Nur 31 neu besetzte Lehrerstellen, obwohl mehr als 60 Lehrkräfte aus dem aktiven Schuldienst ausgeschieden sind, macht die aktuelle Situation in unseren Schulen deutlich. Auch die Zahl der unbesetzten Stellen zeigt, dass die Minderheitsregierung handeln muss: Für dieses Schuljahr sind noch 39 Lehrerstellen offengeblieben. Erwartungsgemäß werden in diesem Schuljahr weitere 21 Lehrkräfte in den Ruhestand verabschiedet.“, erklärt der Abgeordnete Bühl.

Problematisch seien nicht nur die offen gebliebenen Stellen, sondern auch die Lehrerausbildung. Lediglich vier Lehramtsanwärter für das Schuljahr 2022/23 meldete das Schulamt Westthüringen auf die Nachfrage des Abgeordneten. Auch die verstärkte befristete Einstellung sei nicht der richtige Weg für die Thüringer Bildungslandschaft. Insgesamt zehn Lehrkräfte wurden im vergangenen Schuljahr zusätzlich eingestellt. „Befristet eingestellte Lehrkräfte sind nur Notlösungen. Für Lehrkräfte selbst ist dies ein unsicherer Arbeitsplatz und so verlieren wir gute Lehrer in Länder, die direkt unbefristet einstellen. Genauso wichtig ist es auch für die Schule und die Schüler ein beständiges Kollegium zu haben.“, so der Abgeordnete Andreas Bühl.

Deutlich wird, dass der Lehrermangel präsenter denn je ist und die bisherigen Anstrengungen von Minister Helmut Holter nicht ausreichen. Der Unterricht könne nur garantiert werden, wenn der Lehrermangel beseitigt wird und eine ausreichende Lehrerabdeckung bereitgestellt wird. Es werden offensichtlich nicht die Stellen der ausgeschiedenen Lehrer ausgeglichen bzw. man versuche es mit befristeten Stellen. Diese Zahlen sei eindeutig zu gering, um die Schullandschaft im Ilm-Kreis flächendeckend mit Lehrern zu versorgen. „Es geht mehr und mehr zu Lasten der Schulen und Schüler. Genauso machen wir uns selbst unsere Zukunft kaputt. Schon vor zwei Jahren haben wir als Fraktion in den Landeshaushalt die Möglichkeit von Zulagen für Mangelfächer und Regionen abseits der großen Städte eingeführt. Leider hat davon noch niemand profitieren können. Dabei braucht es deutlich massivere Anstrengungen und auch mehr Autonomie der Schulen bei der Suche nach Personal.“, schätze Landtagsabgeordneter Andreas Bühl ein.